Indoktrination in NS-Propagandafilmen 


Am 28.01.2025 besuchten die zehnten Klassen sowie die MSS 11 und 12 des Göttenbach-Gymnasiums im Stadttheater im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zum 27. Januar – dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – eine Filmvorführung des NS-Propagandafilms „Jud Süß“.

Da es sich bei dem Film aufgrund der v.a. antisemitischen, rassistischen und volksverhetzenden Inhalte um einen Vorbehaltsfilm handelt, wurde die Vorführung durch den Referenten des Instituts für Kino und Filmkultur Arndt Klingelhöfer im Auftrag der Friedrich-Murnau-Stiftung schrittweise begleitet. Zunächst erhielten die Schülerinnen und Schüler daher einführende Informationen über die Funktion und Wirkung der NS-Propaganda sowie über die Produktion des Films. Interaktiv wurde anschließend das Filmplakat analysiert, bevor der 96-minütige Film gezeigt wurde.  

Der unter der Regie von Veit Harlan 1940 produzierte Film spielt im Württemberg des 18. Jahrhunderts, wo der neu eingesetzte Herzog Karl Alexander den Juden Joseph Süß Oppenheimer als Finanzberater engagiert, nachdem er in finanzielle Nöte geraten ist. Dieser sorgt durch seine Beratung dafür, dass sich der Herzog zugunsten des eigenen Luxus gegen sein Volk und die Landstände wendet, was letztlich dazu führt, dass Oppenheimer am Ende gehängt wird.

Die eindrückliche und erschreckende Wirkung von „Jud Süß“ auf die Zuschauer wurde zunächst gemeinsam reflektiert, ehe dann Herr Klingelhöfer einzelne Propaganda- und Gestaltungsmittel sowie antisemitische und rassistische Vorurteile, die in dem Film, der sehr vage auf der realen Lebensgeschichte von Joseph Süß Oppenheimer basiert, teils sehr unterschwellig verarbeitet wurden, exemplarisch analysierte und damit auf die Gefahren derartiger Propagandafilme aufmerksam machte.

Diese nachhaltige Erfahrung wird vermutlich allen noch sehr lange in Erinnerung bleiben. 

von unserer Autorin
Magdalena Jung