Full House herrschte am Freitagnachmittag im Göttenbach-Gymnasium, als das diesjährige Schulfest eine äußerst gelungene Projektwoche ausklingen ließ und ein breites Spektrum an Projektergebnissen präsentiert wurde. Von Kultur über Kulinarik bis hin zu Naturwissenschaft und Handwerkskunst war in dieser Projektwoche unter dem Motto "Die Vielfalt Europas" alles vertreten. Mehr noch, lud das schlechte Wetter doch außergewöhnlich viele Gäste zu einem Bummel durch die Schule ein, die vor Leben in dieser Woche nur so strotzte.
Vom vergangenen Mittwoch an herrschte reges Gewusel in den Räumen und auf den Fluren. In den Kunsträumen wurde u.a. dem europäischen Töpferhandwerk nachgegangen und kunstvolle Werke aus Ton und Keramik hergestellt, die den Stilprägungen aus Italien, Frankreich aber auch Spanien nachempfunden waren. Etwas digitaler wurde es hingegen bei der Erstellung eines interaktiven Comicbuchs in einem der EDV-Räume der Schule, wo man europäische Mythen und Märchen auf eine teils humoristische Art und Weise mit der App "Storyboardthat" neu fasste. "Am Anfang bedurfte es noch etwas Hilfestellung, aber irgendwann kamen die Ideen wie von selbst", so Magdalena Jung, die Erfahrungen mit der Computersoftware bereits in ihrem Fachunterrichtsstunden gesammelt hatte und diese neben ihren Kolleginnen Sandra Schreiner und Anna-Lisa Klein einfließen lies. Dass die Lehrkräfte mit Herz ihre Projekte betreuten, bewies nicht zuletzt auch die EMTB-Gruppe um Ralf Manz, die diese Woche alles andere als Traumwetter zur Erkundung der Region auf dem Zweirad erwischte und dennoch drauflos pedalierte. Das Ergebnis des Projekts: Zwei schöne Mountainbike-Runden, die auf Karten, in Bild und Video festgehalten und den Gästen präsentiert wurden.
Dass die Liebe zu Europa auch durch den Magen geht, ließ sich allein an der Vielzahl von Koch- und Essensprojekten belegen, die allesamt auch von Schülerinnen und Schülern aus der Jahrgangsstufe 11 und 12 begleitet und betreut wurden. So duftete es im Verlauf der Woche immer anders, aber lecker im Schulgebäude; von diversem Fingerfood bis hin zu einer rumänischen Fleischspezialität wurde da allerlei zubereitet und gekostet. Das Kochprojekt von Thomas Mäurer war aus Platzgründen sogar in die Küche der Grund- und Förderschule ausgewandert und folgte damit so ein wenig dem Erasmus+ Gedanken des gegenseitigen Austauschs und der Unterstützung.
Prädestiniert für das Bühnenprogramm am Freitagmittag waren natürlich die diversen Kulturprojekte von europäischen Tänzen bis hin zu einem BigBand-Projekt zu Liedern von gestern bis heute. Neben diesen erhielt aber auch der Stop-Motion-Film "Ein Abenteuer durch Europa" viel Applaus, der in der Projektgruppe von Annika Breitenberger produziert wurde, die neben dem Projekt auch die Gesamtorganisation der Projektwoche sowie des anschließenden Schulfestes stemmte und dabei kräftige Unterstützung von einem Oberstufen-Orgateam erhielt.
Beifall, aber auch besonders viele staunende Gesichter riefen die Projekte in den Naturwissenschaften hervor. Unter dem Titel "Beautiful Experiments" ließen es Schülerinnen und Schüler unter fachkundiger Anleitung kräftig rauchen, schäumen und knallen; sogar Feuer wurde vor Publikum gespuckt. Dennoch überzeugte das Projekt "ESA - die Europäische Weltraumagentur" die Projektjury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Schüler, Lehrer und Eltern am meisten. Neben funktionierenden Nachbauten von bionischen Händen wurde auch eine Präsentation zur ESA selbst sowie der Start einer Rakete präsentiert und mit besonders viel Begeisterung das Projekt gelebt. Über diese Auszeichnung und einen Ausflug zum Freizeitgelände am Erbeskopf freuten sich die betreuenden Lehrkräfte Michaela Ranft und Stefan Braun zusammen mit ihrer rund 21-köpfigen Forscherschar.
von unserem Autor
Frederick Fisher