Feierlicher Abiturgottesdienst in der Johanneskirche


„Ich packe meinen Koffer…“ – Den Titel des beliebten Unterhaltungsspiels hatten die dies jährigen Abiturientinnen und Abiturienten des Göttenbach-Gymnasiums und des Gymnasi ums an der Heinzenwies zu ihrem Motto gewählt. Und so zog sich das metaphorische Bild des Kofferpackens durch die gesamte Feier, zu der die Schülerinnen Greta Gehres und Marie Fischer die Anwesenden begrüßten, zum ersten Mal in der Johanneskirche im Stadtteil Algenrodt. Die Abiturienten Jannis Ruhk, Greta Gehres und Luca Bill ließen zunächst ihre Schulzeit Revue passieren: die schwierige Zeit der Coronapandemie, die Fahrten nach Hamburg und Rom und die Oberstufenzeit mit ihrer ganz eigenen Atmosphäre. Aber auch einen Ausblick wagten sie, fassten die Vorfreude auf Kommendes und die Ängste, die mit dem Neuanfang verbunden sind, in Worte. Und schließlich packten die Abiturientinnen und Abiturienten selbst ihren Koffer. 

Eingepackt wurde in einen alten Koffer rechts vom Altar: ein Fotoalbum mit Erinnerungen an die Schulzeit, ein Taschenrechner, der signalisierte, dass sie rationales Denken gelernt haben, Selbstbewusstsein, das sie erworben haben, ein Plan für die Zukunft, ein Englisch-Wörterbuch, ein Freundebuch, ein Tipp-Ex in Schneckenform und das neu erworbene Abitur. So ausgestattet kann die Lebensreise beginnen. Auch Pfarrerin und Religionslehrerin Stefanie Eckes-Steuckart griff in ihrer Ansprache das Bild des Kofferpackens auf und fragte: „Was nehmt ihr mit, wenn ihr jetzt auf die Reise geht?“ Es empfehle sich mit leichtem Gepäck zu reisen, sich auf das Wesentliche zu beschränken, genau zu fragen: „Was brauche ich für die Zukunft? Was lasse ich zurück?“ Natürlich sei es schwierig, lieb gewonnene Gewohnheiten, Orte und Menschen loszulassen, aber Loslassen könne auch befreien und sei manchmal notwendig. Sie fragte nach der Bilanz der vergangenen Schulzeit und zog das Fazit, dass der Wert von Schule nicht im bloßen Erwerb von Wissen bestanden habe, sondern Schule ein sozialer Ort des Austausches sei, um sich auszutauschen, Leute zu treffen, zu diskutieren und erwachsen zu werden. „2015 seid ihr als Kinder gekommen, heute verlasst ihr die Schule als junge Erwachsene. In dieser Zeit ist viel mit euch passiert“, konstatierte sie. In Anlehnung an Abraham, der sich mit Gottes Segen ins Ungewisse aufmacht, gab sie den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, dass man sich ohne Segen nie auf den Weg ma- chen sollte. Sie wünschte ihnen Zuspruch für die Lebensreise, auf dass sie gesund und glück lich verläuft. 

Immer wieder war der Chor des Göttenbach-Gymnasiums zu hören, musikalisch begleitet von Maria Schukov, bei der sich Stefanie Eckes-Steuckart im Anschluss mit einem Blumenstrauß bedankte, da sie kurzfristig eingesprungen war. Abschließend formulierten die frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten Fürbitten für die Zukunft. Nach dem gemeinsamen Segen der Religionslehrerinnen und Religionslehrer trug Maxima Gilcher die Kollektenbitte vor: Die Schülerin engagiert sich bereits seit Langem für die Kinderkrebshilfe Mainz e.V, hat im Rahmen der Projekttage ihrer Schule bereits über die Kinderkrebshilfe in formiert und Spenden gesammelt. Beim Gottesdienst kamen nun insgesamt 502,31€ zusammen. Den Gottesdienst begleitete Kreiskantor Christian Kurtzahn an der Orgel und sorgte mit seinem Spiel für eine beschwingte Atmosphäre.